Cost Average Effekt – leicht erklärt!

Cost Average Effekt – leicht erklärt!

Cost Average Effekt. Ein Gastartikel von Bernd Odens Blogautor von Zinszüchter.de

Der Cost-Average-Effekt ist ein Durchschnittskosten-Effekt, welcher verhindern soll, dass man zum falschen Zeitpunkt an der Börse (also zu teuer) kauft.

Das die Kurse an der Börse schwanken, ist uns allen bewusst.
Möchte man für einen höheren Betrag eine Aktie oder einen ETF kaufen, läuft man immer Gefahr, an einem Höchststand zu kaufen und danach erst einmal ins Minus zu fallen.

Beispiel:
(Der Einfachheit halber habe ich in dieser Beispielrechnung keine Gebühren mit eingerechnet).
Wir kaufen für 1.000 Euro einen ETF auf den MSCI-World. Der aktuelle Preis beträgt 100 Euro. Also bekommen wir 10 Anteile des MSCI World.
Morgen fällt der Kurs von 100 auf 80 Euro. Jetzt sind aus unseren 1.000 Euro Depotwert nur noch 800 Euro Depotwert geworden.

Um dieses Phänomen zu umgehen, schwören viele auf den sogenannten Cost-Average-Effect.
Um die Auswirkung des CAE zu verdeutlichen, werde ich im folgendem Beispiel etwas übertreiben und auch keine Gebühren mit einrechnen:

Dieses Mal kaufen wir nicht einmal für 1.000 Euro den MSCI-World, sondern teilen die 1.000 Euro in 10 Tranchen zu je 100 Euro auf.
Wir kaufen 10 Monate lang jeden Monat für 100 Euro den MSCI-World:
Im Januar liegt der Kurs bei 100 Euro und wir bekommen ein Anteil.
Im Februar liegt der Kurs bei 50 Euro, also bekommen wir zwei Anteile.
Im März liegt der Kurs immer noch bei 50 Euro und wir bekommen wieder zwei Anteile.
Im April liegt der Kurs wieder bei 100 Euro, somit bekommen wir ein Anteil.
Im Mai liegt der Kurs bei 150 Euro und wir bekommen nur 0,66 Anteile.
In den anderen fünf Monaten liegt der Kurs immer bei 100 Euro und wir bekommen jeden Monat ein weiteren Anteil.



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Also haben wir nach 10 Monaten bei so einem Verlauf 11,66 Anteile im Wert zu je 100 Euro und ein Depotwert von 1.166 Euro.

Meiner Meinung nach hat der Cost-Average-Effekt zwei Seiten:

Auf der einen Seite ist es gerade für Anfänger sehr unangenehm, wenn das Depot das erste Mal rote Zahlern aufweist.

Auch mit dem CAE kommt man hin und wieder in den roten Bereich, aber nicht so rapide wie bei der Einmalanlage.
Psychologisch gesehen beruhigt der COA, denn wenn die Kurse steigen, freut man sich über sein Plus, wenn die Kurse fallen, freut man sich, dass man mehr Anteile für seine Sparrate bekommt.

Auf der anderen Seite hätte man in dem genannten Beispiel im ersten Monat 900 Euro nicht investiert, das heißt, dass diese 900 Euro auch nicht für einen arbeiten.
Im zweiten Monat sind es immer noch 800 nicht investierte Euro usw.

Wer in Aktien oder ETFs anlegt, sollte nicht auf die Kursschwankungen von einem Jahr schauen, sondern langfristig denken.
Historisch betrachtet hat man nach 15 Jahren MSCI-World so gut wie immer ein Plus gemacht.



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Außerdem ist in der Beispielrechnung ein Szenario, in dem die Kurse mehr unten als oben sind und zum Schluss wieder den Wert haben, den sie anfänglich hatten.
So wird der COA gerne beworben, die Realität zeigt aber langfristig steigende Kurse.

Wer ohnehin kein großes Kapital auf der Kante zum Anlegen hat, braucht sich keine Gedanken machen. Denn über einen konstanten Sparplan hat man sowieso den CAE.

Wer eine große Summe einmalig anlegen möchte und genug Geduld und Nerven mitbringt, kann besser alles auf einmal investieren (Vorausgesetzt man bringt mindestens 10, besser 15 Jahre Zeit mit und wird nicht nervös bei fallenden Kursen).

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