Was sind Genussscheine?

Was sind Genussscheine?

Was sind Genussscheine?

Was sind Genussscheine? Der Begriff: “Genussschein” steht als Instrument der Unternehmensfinanzierung für eine besondere Wertpapierform eines für den Inhaber erworbenen Genussrechtes. Genussscheine erfüllen Funktionen, die für gewöhnlich charakteristisch den Eigenschaften von Aktien und Anleihen entsprechen und in dieser komplexen Form miteinander vereint. Damit stellen sie in ihrer Konstruktion eine Zwischenform der Finanzierung dar.

Zuzuordnen sind diese rechtlich aufgrund dessen, dass keine eindeutige Spaltung von Eigen- und Fremdkapital vorliegt beiden Investmentvehikeln. Der Genussschein verkörpert damit als Sammelbegriff die sogenannte Mezzanine-Finanzierung. Der Handel und Erwerb von Genussschein erfolgt entweder durch diverse Angebote direkt über den Emittenten, über die Börse oder über sonstige Plattformen.

Die Geschichte der Genussscheine

Der geschichtliche Hintergrund des Genussscheins erstreckt sich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Den Ursprung löste dabei der bedeutungsvolle Bau des Suezkanals in Ägypten aus. Dessen erforderliches Budget alleine nicht aufgebracht werden konnte und daraufhin mittels Finanzierungsmöglichkeit in Frankreich von Ferdinand de Lesseps angeleitet wurde.

Mit finanzkräftigen Kapitalgebern zusammengeschlossen gründete er zu diesem Zweck die Suezkanal-Gesellschaft. Zu damaliger Zeit förderten die Wertpapiere als sogenannte Gründeranteilsscheine die Investition. Insofern galten sie ursprünglich lediglich als Gründervorteil und Gegenwert gegenüber weiteren Gesellschaftern und fungierten erst später als Finanzierungsinstrument.

Mit dem Erwerb stand dem Inhaber ein 10%iger Anspruch am erwirtschafteten Reingewinn zu. Dabei blieben allerdings das Anrecht auf Stimmrecht und Nennwert aus. Somit stellten sie als Schuldverschreibung eine wichtige Funktion in der Zeit der Hyperinflation (1914 – 1923) dar, denn es war möglich Fremdfinanzierungen unter Vermeidung vom Kapitalmarkt zu nutzen.

Der historische Börsenerfolg verzeichnete erstaunliche Kursgewinne in den darauffolgenden Jahren. Als 1937 die Vorzugsaktie im Wettbewerb eingeführt und gleichzeitig gesetzliche Neuerungen im Aktiengesetz (AktG) umgesetzt wurden, wurde das Wertpapier förmlich vom deutschen Markt verdrängt. Man erzeugte ein stimmrechtsloses Finanzierungsinstrument mit ähnlichen Funktionen, welches im Zuge dessen für Anleger zum Standardprodukt wurde.

Für börsennotierte Unternehmen wurde der Genussschein im Fortgang in der Nachkriegszeit also vorerst bedeutungslos. Als 1980 das in Deutschland verabschiedete Kreditwesengesetz (KWG) überarbeitet wurde, setzten Änderungen in Kraft, die den Genussschein in der Wirtschaftslage der 80er Jahre reaktivierte. Sofern es zu Fusionen, Sanierungen oder Abwicklungen von Gesellschaften kam, dienten sie als Mittel der Abfindung gegenüber Aktionären.

Es war fraglich ob wirtschaftliche Erträge weiterhin geleistet werden, man aber dennoch von der positiven Annahme ausging. Die Auslieferung eines Schuldscheins hatte in diesem Bezug die Aufgabe einem den Unternehmensanteil mit den zugesprochenen Rechten zu entziehen und gleichzeitig den Nennwert vorzeitig zurückzuzahlen.

Dafür blieb eine Beteiligung bestehen und es wurden dem Inhaber potenzielle Gewinne zugesprochen. Die Novelle verursachte letztlich ein wieder aufblühendes Comeback, dass den Genussschein in den nachfolgenden Jahren bis heute zu einem anerkannten Finanzmittel macht.

Was kostet ungefähr ein Genussschein?

Der Preis hängt hierbei vom jeweiligen Kurs ab. Dabei werden diese üblicherweise von Aktiengesellschaften ausgehändigt. Aber man kann vor allem auch über Kreditinstitute, Dienstleistungsunternehmen, Versicherungen und mittelständische Industriebetriebe investieren. Man sieht häufig Angebote von Crowdinvesting Plattformen die Genussscheine direkt emittieren oder ähnlich strukturierte Investmentvehikel. Ohne jegliche verbindlichen Vorschriften durch Gesetzgebungen können die Attribute des Genussscheins variabel ausgestaltet werden und gewähren damit in den Wertpapieren eine umfangreiche Variationsbreite, die seitens der Emittenten reguliert wird.

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Was sind Genussscheine Aescuvest

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Entstehen hieraus Risiken?

Damit stellt das Modell ein gewisses Risiko dar, bei denen die aufgeführten Bedingungen und Auswirkungen im Detail grundlegend vor einer Investition klar sein sollten. Je nach Vereinbarung resultieren in diesem festgelegten Rahmen offenkundig entsprechende Vor- und Nachteile für den Anleger, bei denen die negativ zu betrachtenden Modalitäten besonders geprüft werden sollten.

Komplexe Beschreibungen der Prospekte und Klauseln sind häufig erst im Kleingedruckten und in den beigefügten Rahmenbedingungen zu durchschauen. Grundsätzlich kann eine Investition durchaus sinnvoll und profitabel mit einer hohen Gewinnspanne sein. Man sollte sich als Privatanleger, vor allem aber auch als Börsenanfänger, unter allen aufgeführten Funktionalitäten den finanziellen Risiken und Auswirkungen bewusst sein.

Vor- und Nachteile von Genussscheinen

Aus der Kapitalanlage ergeben sich interessante Vermögens- und Gläubigerrechte für den Investor. Ein beispielhafter Vorteil hierfür ist das Anrecht auf Gewinnbeteiligung bei Unternehmenserfolg. Die Ausschüttung erfolgt dann bei Jahresabschluss schließlich aus dem Bilanzgewinn, welches sich im Vergleich zu Anleihen aus der Summe der Gewinnhöhe zusammensetzt.

Aber auch attraktive Renditemöglichkeiten sind generell positive Merkmale der Anlageform, die sich bei Kursgewinnen erhöhen. Mit solch einer Aussicht wäre es denkbar, dass ein Ankauf bei einem niedrigen Kurs rentabel wird, wenn man die Laufzeit bis zur Rückzahlung abwartet oder alternativ den steigenden Trend nutzt und zu einem höheren Kurs verkauft.

Der Erwerb birgt daneben aber auch gleichzeitig sogenannte Marktrisiken. Es besteht nämlich ein Anspruch auf regelmäßige Ausschüttung, der sich ergebenden Verzinsung. Eine Garantie auf tatsächlichen Anspruch ist andererseits hierbei aber nicht gewährleistet, da man im Falle eines Verlustgeschäfts auch auf die anstehenden Zinszahlungen verzichten muss. Die Zinssätze können durchaus fest als auch variabel festgelegt sein.

Also sind Ausschüttungen von Genussscheinen in jeglicher Hinsicht ein Mix aus „Dividenden und Zinsen“, denn die Höhe kann potenziell an den Gewinnen des Unternehmens beteiligt sein. Hingegen sind Genussscheine aber auch oftmals sehr beeinflussbar im Verhältnis zu stark variierenden Zinsänderungen am Markt sind, aus denen sich dann letztlich Schwankungen im Kurs ergeben.

Es gilt hinsichtlich der frei wählbaren Terminierung eine wie in den meisten Fällen begrenzte ebenso aber auch unbegrenzte Laufzeit. In dieser Entwicklungsphase entscheidet sich in der Differenz tendenziell, ob ein Kursgewinn oder ein Kursverlust erwirtschaftet wird. Es greifen mit dem Besitz allerdings keine Stimmrechte im Unternehmen und ohne Mitspracherecht bleibt ein Anspruch auf Beteiligung an der Hauptversammlung aus.

Welches ein grundlegendes Vertrauen in die Unternehmensführung voraussetzt, in denen man sich vorab über jegliche Hintergründe wie Bonität, sowie Erfolge und das mögliche Wirtschaftswachstum umfangreich informieren sollte. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass dem Unternehmen dennoch Fehler unterlaufen können aufgrund, dass sie sich zum Beispiel womöglich verspekuliert haben.

Verschlechtert sich die Bonität, dann sinkt parallel dazu der Kurs. Folglich ist man mit diesem Bonitäts- und Insolvenzrisiko daran beteiligt oftmals in gesamter Höhe seines Einsatzes jegliche Verluste im Unternehmen mittragen zu müssen. Eine Verlustbeteiligung ist natürlich bei gewinnbringenden Absichten ein wirtschaftliches Risiko, dass im schlimmsten Fall bis zum Totalverlust führen kann und die komplette Investition weg ist.

Im Insolvenzfall kann außerdem keine Kapitalrückzahlung gewährleistet werden. Es tritt das Prinzip der Nachrangigkeit ein, indem andere Gläubiger beim Begleichen sämtlicher Verbindlichkeiten vorgezogen werden. Du als Inhaber von Genussscheinen wirst demzufolge nachrangig berücksichtigt.

Die Chance sinkt demzufolge enorm, da ihr Anspruch auf Rückerstattung erst später bedient wird. Als Anleger kannst du grundsätzlich neben dem Recht auf Rückzahlung, welches in der Regel zum Nennwert am Ende der Laufzeit erfolgt, aber auch schon vor Ablauf der vereinbarten Deadline die Wertpapiere börsentäglich wieder verkaufen.

Es ist dir teilweise möglich die Genussscheine frei und schnell an der Börse als sogenannte Inhaberpapiere zu veräußern. Derartige Papiere sind nicht personalisiert und bieten die Möglichkeit ganz einfach ohne großen bürokratischen Aufwand die verbrieften Rechte zu übertragen.

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